Hitze stellt in Europa und Deutschland das größte klimawandelbedingte Risiko für unsere Gesundheit dar. Bereits heute versterben in Deutschland jährlich Tausende im Zusammenhang mit extremer Hitze – zuletzt etwa 4.500 im Sommer 2022. Um die Menschen besser vor den Auswirkungen von Hitzewellen zu schützen, hat die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) gemeinsam mit KLUG und zahlreichen Akteur:innen aus dem bayerischen Gesundheitssektor ein breites Bündnis für mehr Hitzeschutz geschlossen. Bei einer Strategietagung am 14. Februar 2023 wurden Möglichkeiten zur Verbesserung des Katastrophenschutzes bei Hitzewellen beraten.
Dr. Gerald Quitterer, Präsident der BLÄK, zeigt sich mit den ersten Ergebnissen des Treffens zufrieden: „2022 war der heißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Aufgrund des Klimawandels sind zukünftig immer extremere Hitzeperioden zu erwarten, die der Gesundheit der Menschen in Bayern erheblich schaden können. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir bei unserem Strategietreffen ein breites Bündnis für mehr Hitzeschutz im bayerischen Gesundheitssektor schließen konnten.“ Das Bündnis will nun gemeinsam Verantwortung übernehmen und den Hitzeschutz in der Breite verankern. „An Hitzeschutzempfehlungen mangelt es nicht, beispielweise haben wir auf unserer Homepage Musterhitzeschutzpläne für Praxen und Krankenhäuser veröffentlicht. Es geht uns jetzt darum, dieses Wissen in die einzelnen Gesundheitseinrichtungen zu transferieren und diese zu motivieren, Schutzmaßnahmen in ihren jeweiligen Strukturen und folglich auch in der Patientenversorgung konsequent umzusetzen.“, so Quitterer.
Dr. Martin Herrmann, Erster Vorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), ergänzt: „Hitzewellen sind ein großes Risiko für alle Menschen und wir sind bisher in Deutschland schlecht vorbereitet. Daher ist es ein wichtiges Signal der Gesundheitsakteure, Verantwortung zu übernehmen und gesundheitlichen Hitzeschutz in Bayern ganz nach vorne zu bringen.“ Im April will sich das Bündnis erneut im Ärztehaus Bayern treffen, um im Rahmen eines Workshops über die konkrete Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen im Gesundheitssektor sowie über Finanzierungsfragen zu beraten.
An der Zusammenkunft am 14. Februar im Ärztehaus Bayern nahmen neben der BLÄK und KLUG die Arbeitsgemeinschaft der Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung in Bayern, die Bayerische Krankenhausgesellschaft, die Bayerische Landeszahnärztekammer, die Bayerische Landesapothekerkammer und die Psychotherapeutenkammer Bayern teil. Ebenfalls beteiligten sich die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, die Vereinigung der Pflegenden in Bayern sowie das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt München an der Veranstaltung.
Pressemitteilung der BLÄK
Von links nach rechts: Dr. Christian Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Sven Tschoepe, Hauptgeschäftsführer der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Ann-Kathrin Haueisen, Bayerische Krankenhausgesellschaft, Dr. Barbara Mattner, Vizepräsidentin der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Dr. Gerald Quitterer, Präsident der BLÄK, Günter Griesche, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung in Bayern, Dr. Martin Herrmann, Erster Vorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, Dr. Sonja Mayer, Vizepräsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer, Beatrix Zurek, Leiterin des Gesundheitsreferats der Landeshauptstadt München, Susanne Senninger, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Dr. Nikolaus Melcop, Präsident der Psychotherapeutenkammer Bayern, Michael Wittmann, Geschäftsführer der Vereinigung der Pflegenden in Bayern, Frank Dollendorf, Hauptgeschäftsführer der BLÄK.