Am 20.11. hat ein europäisches Bündnis den „Last Gasp“-Bericht (“letzter Atemzug“) veröffentlicht. In diesem Bericht werden die Folgen der Luftverschmutzung, ihre gesundheitliche Belastung und die damit verbundenen Gesundheitskosten der Kohlekraftwerke in der EU bemessen. Der Bericht modelliert erstmals die Auswirkungen und Kosten pro Unternehmen.
Der Bericht modelliert auf Basis der jüngster Emissions- und Wetterdaten die Gesundheitsschäden einzelner Kraftwerke und ihrer Betreiber. Methodisch stützt er sich auf Modelle, die auch die WHO und die Europäische Umweltagentur anwendet. Der Bericht nennt 8 Empfehlungen für Regierungen und Unternehmen.
Der Bericht bezifferte die den Kohlekraftwerke in der EU zurechenbaren Gesundheitskosten (Krankheitskosten, Arbeitsausfall) auf mindestens 22 Mrd. Euro pro Jahr (nur Feinstaub, Schwefeldoxid und Stickstoffdioxid berücksichtigt) oder auf durchschnittlich 56 Euro pro Megawattstunde Kohlestrom. Das entspricht etwa dem Großhandelspreis für die gleiche Strommenge. Dabei entfallen zwei Drittel dieser Kosten auf die 10 größten Kohlekraftwerke, vier davon allein in Deutschland.
Erstellt wurde der Bericht von Europe Beyond Coal, Sandbag UK, CAN Europe, Greenpeace und dem Europäischen Umweltbüro (EEB) mit Input von anderen Organisationen, führenden Forschern im Bereich Luftqualität/Kohle/Gesundheit. Er ist ein update des früheren Berichts Europe’s Dark Cloud (2016) zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Kohlekraft in Europa.
Quellen:
Greenpeace, Pressemeldung vom 20.11.2018: Greenpeace-Report: Kohlekraftwerke verursachen jährlich 22 Milliarden Euro Gesundheitskosten in EU.
Bericht: “Der letzte Atemzug. Kohleunternehmen machen Europa krank.” (PDF)