Luftverschmutzung ist ein “stiller Tod“ (WHO) und eine bislang wohl unterschätzte Ursache von Krankheit und vorzeitigem Tod. Wesentliche Ursache ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe bei der Kohleverstromung, der Wärmeerzeugung in der Industrie und Haushalten und im Verkehr, die zugleich auch der Treiber des Klimawandels ist. Die Auswirkungen der Luftverschmutzung, die zu weltweit 7 Millionen vorzeitigen Todesfällen führt und global die Lebenserwartung um etwa 2 Jahre verkürzt, erfährt zunehmend Beachtung in der Fachwelt wie der Öffentlichkeit. Neun von 10 Menschen weltweit sind von ihr betroffen. Nach dem bahnbrechenden Bericht der Lancet Commission on Pollution and Health (2017), hielt auch die WHO am 30. Oktober und 1. November in Genf ihre erste globale Konferenz zu Luftverschmutzung und Gesundheit (“First Global Conference on Air Pollution and Health“) ab. Immer mehr Studien legen inzwischen nahe, dass die Luftverschmutzung sich auf mehr Krankheiten auswirkt und gravierendere Folgen hat als bisher angenommen. Kaum ein Organsystem ist davon ausgenommen. In der Gesundheits-, Klima- und Verkehrspolitik in Deutschland werden aber die gesundheitlichen Gefahren der Luftverschmutzung und der Nutzen vieler Klimaschutzmaßnahmen für eine bessere Luft immer noch zu wenig berücksichtigt. Das zeigt sich nicht zuletzt an zu hohen Grenzwerten für Luftschadstoffe, die zudem oft nicht eingehalten werden. Der Guardian brachte am 5.11.2018 unter dem Titel “Air pollution: everything you should know about a public health emergency” einen Beitrag, der den Stand der Erkenntnis für Laien gut und verständlich zusammenfasst.
Zum Weiterlesen:
Damian Carrington: Air pollution: everything you should know about a public health emergency. The Guardian, 5.11.2018.