Wie der Guardian am 6. Mai 2020 berichtete, vergleicht eine Oxford-Studie „grüne“ mit herkömmlichen Förderprojekten, wie sie z.B. nach der globalen Finanzkrise von 2008 ergriffen wurden. Die Untersuchung ergab, dass „grüne“ Projekte mehr Arbeitsplätze schaffen, kurzfristig höhere Erträge pro Einheit staatlicher Gelder liefern und langfristig zu höheren Kosteneinsparungen führen. Ein Beispiel sei Investitionen in Infrastruktur für saubere Energie, die pro Pfund der Regierungsausgaben doppelt so viele Arbeitsplätze schafften wie Projekte für fossile Brennstoffe auf der ganzen Welt.
Die Studie, die vom Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz und dem angesehenen Klimaökonomen Lord Nicholas Stern mit verfasst wurde, wurde im Oxford Review of Economic Policy veröffentlicht. Sie katalogisiert mehr als 700 Konjunkturprogramme und vergleicht sie mit der globalen Finanzkrise von 2008. Die Studie unterstützt seitens der Wissenschaft Forderungen nach einem „grünen Stimulus Programm“, das von führenden Experten zur Wiederbelebung der Wirtschaft in der Covid-19-Krise erhoben wird.
Sie unterstützt außerdem die Forderung, Rettungsaktionen für Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie oder für Sektoren mit hohen Treibhausgas-Emissionen, wie Fluggesellschaften und Automobilhersteller, an Bedingungen zur Reduzierung ihrer Klimaauswirkungen zu knüpfen.
„Die Politik könne jetzt versucht sein, jetzt einen einfachen Weg einzuschlagen. Aber dies sei die größte Chance für die Regierung, das zukünftige Jahrzehnt zu gestalten, und es könnte einen bedeutenden wirtschaftlichen Impuls geben“, so einer der Autoren.
Mark Carney, ehemaliger Gouverneur der Bank of England und jetzt Finanzberater von Boris Johnson für die Cop26, forderte alle Unternehmen auf, ihre Pläne zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen offenzulegen. „Jedes Unternehmen in jedem Sektor, jede Bank und jeder Versicherer, jeder Pensionsfonds sollte erwarten, einen Plan für den Übergang zur Netto-Null-Emission zu entwickeln und offenzulegen“, sagte er.