Am 7. September 2020 findet zum ersten Mal ein internationaler Aktionstag gegen Luftverschmutzung statt. Dieser Tag soll, so die Weltgesundheitsorganisation WHO,
- auf allen Ebenen der Gesellschaft darauf hinweisen, wie wichtig saubere Luft für Gesundheit und Wohlbefinden ist
- deutlich machen, wie eng Luftschadstoffe mit Umwelt- und Entwicklungszielen verknüpft sind, Klimawandel befördern und die Einhaltung der UN-Entwicklungsziele (SDGs) gefährden
- Lösungen zur Verbesserung der Luftqualität zu finden und publik zu machen
- internationale Akteure zu konzertiertem Handeln motivieren1
Die Generalversammlung der UN hatte Aktionstag 2019 beschlossen.
Das internationale Netzwerk BREATHELIFE bietet in Zusammenarbeit mit der WHO auf ihren Seiten im Internet (https://breathelife2030.org/=) viele wichtige Informationen und Daten zu einzelnen Städten und Regionen, auch für Deutschland. Für München zum Beispiel wird dort die Zahl 37281 vorzeitige Todesfälle im Jahr genannt.
Erst im März dieses Jahres hatte eine neue Studie2 des Atmosphärenforschers Jos Lelieveld und des Kardiologen Thomas Münzel gezeigt, dass allein in Deutschland etwa 120 000 Menschen pro Jahr vorzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung sterben. Die Luftverschmutzung verkürzt die Lebensdauer eines Europäers im Schnitt etwa um 2,4 Jahre. Neben den klassischen Klimagasen stehen auch die hohen Feinstaubwerte in den Städten in der Kritik. Mit erneuerbaren Energien, so Johannes Lelieveld, Direktor der Abteilung Atmosphärenchemie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, lasse sich die Todesrate durch Luftverschmutzund in Europa bis um 55 Prozent reduzieren.3
Die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) hat eine Arbeitsgruppe „Luftverschmutzung“ gegründet, in der sich Mediziner:innen und andere Gesundheitsberufe am Aktionstag um 19 Uhr zum zweiten Mal online treffen.
Kontakt KLUG-Arbeitsgruppe Luftverschmutzung: anja.behrens@web.de
1 https://www.who.int/news-room/events/detail/2020/09/07/default-calendar/international-day-of-clean-air-for-blue-skies
2 European Heart Journal 2019, doi: 10.1093/eurheartj/ehz135
3 https://www.sciencedaily.com/releases/2019/03/190312075933.htm