Liebe KLUG-Aktive und -Interessierte,
die COP 25 brachte, wie erwartet, enttäuschende Ergebnisse. Wir bräuchten eine Koalition der Willigen, so Hans-Joseph Fell, denn die großen Bremser:innen verhinderten wegen der Einstimmigkeit der Beschlüsse jeden wirklichen Fortschritt in den Verhandlungen. Hoffnung läge, so Greta Thunberg in ihrer Rede in Madrid, wie die Geschichte zeige, bei den Menschen, nicht bei den Regierungen und Unternehmen. “We do not have to wait, we can start the change right now. We the people.”
Wir verweisen auf neue Studien zu den gesundheitlichen Folgen der Feinstaubbelastung, die dringend eine Herabsetzung der EU-Grenzwerte nahelegen. Diese sind mehr als doppelt so hoch wie die von der WHO empfohlenen und wie die der USA. Die klimaschädliche Rolle von Naturgas infolge der massiven Entweichung von Methan bei Produktion und aus Pipelines werden immer deutlicher und stellen die Rolle von Naturgas als “Brückentechnologie” in Frage.
Trotz des Meers von schlechten und beunruhigenden Nachrichten (COP25, Entwicklung der Treibhausgase, weiterer Erderhitzung, vor allem in der Arktis, wochenlange kaum beherrschbare riesige Waldbrände in Ost-Australien, den erschreckenden Bilder der zu einem Rinnsal versiegten Victoriafälle in Afrika) gibt es doch Inseln der Hoffnung. So die beispielhafte Klimagesetzgebung in Dänemark und Neuseeland (Klimavorbehalt bei allen Entscheidungen der Regierung). Das EU-Parlament hat – wie auch Berlin als erstes Bundesland – den Klimanotstand bzw. eine “Klimanotlage” erklärt. Es gilt abzuwarten, wie sich das konkretisiert und umsetzt. Das gleiche gilt für den Green New Deal, der von der EU Kommission jetzt in Grundzügen vorgelegt wurde, aber vor allem auf “grünes” Wachstum setzt. Der Gastbeitrag von Franz Baumann “Erderhitzung, Placebo-Maßnahmen und die Demokratie” im Klimareporter ist eine kluge Analyse mit Weitblick.
Der Newsletter ist jetzt ein dreiviertel Jahr alt und immer noch “work in progress”.
Wir nehmen das zum Anlass für eine Umfrage unter Ihnen, den Leser:innen. Das hilft uns (und Ihnen) bei der Frage, wie wir den KLUG-Newsletter, der sich an unterschiedliche Zielgruppen richtet, verbessern können. Wir würden uns freuen, wenn Sie die wenigen Minuten aufbringen könnten und an der Umfrage über folgenden Link mitmachen: Online Umfrage KLUG-Newsletter.
Für die vielen neuen Herausforderungen, die sich durch die Erfolge in der Vernetzung von KLUG/Health4Future ergeben, möchten wir Sie einladen zum Jahresende an uns zu spenden (Spenden auf KLUG-Webseite), bzw. mögliche Spender:innen in Ihrem Umfeld darauf anzusprechen – Wir sehen im Moment keine besseren Möglichkeiten für Sie, strategisch Geld für Klima- und Gesundheitsschutz zu geben. Vielen Dank!
Sabine Baunach, die über die vergangenen Monate Mitarbeiterin der KLUG war und Koordinatorin von Health for Future, ist seit Dezember im Mutterschutz. Wir danken ihr sehr herzlich für ihren leidenschaftlichen Einsatz. Die Verantwortung übernehmen vorerst Wassilij Roumiantsev und Martin Herrmann. Wir suchen aber eine Nachfolge für Sabine. Wer Lust und Interesse sowie Kapazitäten hat bzw. Menschen kennt die für die Stelle Projektleiter:in Health for Future geeignet sind, hier der Link zur Stellenausschreibung.
Dies ist der letzte Newsletter in einem ereignisreichen Jahr mit viel Schatten, aber auch viel Licht. Statt selbst eine Bilanz zu ziehen, verweise ich auf den ersten Teil des dreiteiligen Essays Saisonschluss – Rückblick und Ausblick von Mathias Greffrath im Deutschlandfunk. Das Feedback derer, die ihn gehört oder gelesen haben, war überwältigend.
Ruhige und entspannte Festtage und kommen sie gut ins neue Jahr! Das wünscht Ihnen im Namen des gesamten Redaktionsteams
Dieter Lehmkuhl