Klimawandelfolgen nicht berücksichtigt
Im polnisch-deutsch-tschechischen Grenzgebiet nahe Zittau plant der polnische Staatskonzern PGE die Fortführung des bestehenden Braunkohletagebaus Turów, dessen Betriebsgenehmigung eigentlich Ende April 2020 ausläuft, bis zum Jahr 2044. Die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) hat Einwände gegen das Vorhaben erhoben, und diese im Rahmen der grenzüberschreitenden Öffentlichkeitsbeteiligung zur Umweltverträglichkeitsprüfung des Vorhabens eingereicht.
Die Einwände beziehen sich auf die fehlende Betrachtung der gesundheitlichen Schäden, die aus der Befeuerung der Klimakrise zu erwarten sind, sollte die Braunkohle im noch nicht erschlossenen Teil des Tagebaus verbrannt werden. Der Weiterbetrieb des Tagebaus würde zudem gesundheitliche Belastungen der Anwohner:innen unter anderem durch Feinstaub und Lärm über Jahrzehnte fortschreiben.
Weitere Bedenken gegen das Vorhaben bestehen aufgrund der lokalen Absenkung des Grundwasserspiegels. Die tschechische Region Liberec hat Medienberichten zufolge inzwischen Klage gegen die Fortführung des Tagebaus eingereicht.
Polnische Bürger hatten bereits im Jahr 2018 eine Petition gegen das Vorhaben beim Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments eingereicht. Und im April 2019 demonstrierten viele Menschen in einer grenzüberschreitenden Menschenkette gegen die Fortsetzung des Braunkholeabbaus.
Die vollständige Einwendung der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) ist hier als Pdf-Datei abrufbar.