28. März 2025 Allgemein, Pressemeldung

Koalitionsverhandlungen AG Gesundheit und Pflege: Klima- und Umweltkrise fehlen vollständig


Berlin, 28. März 2025 – Die Gesundheit der Menschen ist abhängig von der Umwelt, die sie umgibt. Luftverschmutzung fordert mehrere Zehntausend Todesfälle jährlich. Hitzewellen und Extremwetterereignisse werden intensiver und wahrscheinlicher – mit zahlreichen Opfern und unüberschaubaren Kosten. Das Gesundheitssystem verursacht 6% der nationalen Treibhausgasemissionen, gleichzeitig soll Deutschland bereits in 20 Jahren klimaneutral sein. 
Auf keinen einzigen dieser essentiellen Zusammenhänge zwischen Klima und Gesundheit geht der aktuelle Entwurf der AG Gesundheit und Pflege für den Koalitionsvertrag ein. Es fehlt an klaren Vorgaben, einer systematischen Herangehensweise und der Schnittstelle zur AG Klima und Energie.

„Wir können nicht eine weitere Legislaturperiode verstreichen lassen, ohne die Weichen für die Transformation zu einem nachhaltigen Gesundheitswesen gestellt zu haben“, betont Dorothea Baltruks, Leiterin des Centre for Planetary Health Policy (CPHP). „Außerdem sollte die neue Koalition die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gewinne einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik ausschöpfen“, so Baltruks.

Durch Unter-, Fehl- und Überversorgung, demographischen Wandel, Fachkräftemangel, jahrzehntelange Fehlanreize, limitierte finanzielle Ressourcen und hohe Treibhausgasemissionen steht das Gesundheitssystem unter einem erheblichen Transformationsdruck.

Prof. Dr. Christian Schulz, Geschäftsführer der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) ergänzt: „Das Gesundheitssystem wird durch die Klima- und Umweltkrise zusätzlich belastet. Besonders betroffen sind benachteiligte Gruppen – Kinder, Ältere, Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen, Wohnungslose und Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen. Zwar hat sich in den letzten Jahren einiges getan, vor allem in Bezug auf Hitzeaktionspläne. Doch Pläne und Strategien nutzen nur, wenn sie umgesetzt werden können – da muss die neue Bundesregierung nachlegen, wenn sie die Menschen wirklich schützen will.“

In einem Positionspapier hatte KLUG bereits vor der Bundestagswahl die wichtigsten Aufgaben für die neue Regierung für eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik dargestellt.

Pressekontakt:

Dorothea Baltruks, Leiterin des Centre for Planetary Health Policy (CPHP)
m: dorothea.baltruks@cphp-berlin.de
t: +49 1520 8066938