12. September 2019 Allgemein, Pressemeldung

Medizinstudierende unterstützen Health for Future

Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) hat als Mitgliedsorganisation von KLUG am 12. September 2019 nachfolgende Pressemeldung herausgegeben, die wir nachfolgend veröffentlichen:

Klimaschutz zum Erhalt der Gesundheit

Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) unterstützt den Aufruf von Health For Future, die Klimakrise als akute Gesundheitskrise anzuerkennen. Der Aufruf ist eine Initiative der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, einem Netzwerk zahlreicher Akteure des Gesundheitswesens, die auf Gesundheitsfolgen des Klimawandels aufmerksam machen.

Die für den Zeitraum der Beschluss-Tagung des Klimakabinetts der Bundesregierung am 20.09.2019 angekündigten Aktionen von Fridays For Future und Health For Future begrüßt die bvmd und unterstützt den Aufruf an alle Akteure des Gesundheitswesens, sich daran zu beteiligen.  „Als angehende Ärztinnen und Ärzte stehen wir in einer besonderen Verantwortung“, sagt Sylvia Hartmann, Projektleiterin des Projektes Mensch und Umwelt der bvmd. „Die Gesundheit der Menschen zu erhalten, ist unsere Aufgabe. Durch den Klimawandel sehen wir das menschliche Wohlergehen bedroht. Mit Hilfe aktiver Klimaschutzmaßnahmen können wir den Schaden teilweise abwenden und die Gesundheit der Menschen stärken. Das ist die Vision, für die auch wir stehen: Gesunde Menschen auf einem gesunden Planeten.“

Der Klimawandel als eine ernstzunehmende Bedrohung.

Bereits im Jahr 2009 nannte das medizinische Fachjournal The Lancet den Klimawandel „die größte Bedrohung des 21. Jahrhunderts für die globale Gesundheit“. Für diese gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels muss die Öffentlichkeit sensibilisiert werden. Gleichzeitig sollten die Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung bei sämtlichen Klimaschutzmaßnahmen konsequent berücksichtigt werden. Daher fordert die bvmd:

  • Die Ziele des Pariser Abkommens und die 1,5°C Begrenzung müssen eingehalten werden.
  • Medizinstudierende, medizinisches Personal, Krankenhäuser und gesundheitsbezogene NGOs müssen ihre gesellschaftliche Position nutzen, um zur Aufklärung der Öffentlichkeit beizutragen.
  • Akteure des deutschen Gesundheitswesens sollten ihre Strukturen, insbesondere ihre Veranstaltungen, nachhaltig, emissionsarm und wegweisend gestalten und präsentieren.
  • Gesundheitspräventive Maßnahmen, welche zusätzlich emissions-reduzierend wirken, müssen gestärkt werden. Das Thema Klimawandel und Gesundheit muss in Aus-, Fort- und Weiterbildungen der Gesundheitsberufe verpflichtend verankert werden.

Die bvmd erkennt die Dringlichkeit und Wichtigkeit des Handels für einen effektiven Klimaschutz zum Schutze der Gesundheit. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 sterben in Europa jährlich mehr Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung als an den Folgen des Rauchens. Darüber hinaus stellen gesundheitliche Folgen des Klimawandels eine erhebliche ökonomische Belastung dar. So zeigte eine weitere Studie des Lancet aus dem Jahr 2018, dass der gesundheitliche Nutzen der Klimaschutzmaßnahmen die entstehenden Kosten zur Einhaltung der Klimaziele überwiegt.

Die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels müssen in die medizinischen Curricula integriert werden.

In ihrem Positionspapier „Klimawandel und Gesundheit“ fordert die bvmd die Integration des Themas in die medizinische Ausbildung. Alle Studierende der Gesundheitsberufe müssen frühzeitig über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit sensibilisiert werden. Nur so können sie in der Versorgung gesundheitspräventiv tätig werden und auf neu auftretende Behandlungsanlässe vorbereitet sein. “Der Klimawandel ist die am meisten unterschätzte Gefahr für unsere Gesundheit”, sagt Daniela Yu, Co-Leiterin des Projekts. “Jeder kennt das Konzept Klimawandel, nur wenige jedoch seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Noch können wir vorbeugend tätig werden. Dafür braucht es dringend die Aufklärung der Studierenden im Studium.”

Weitere Informationen auf www.healthforfuture.de und www.bvmd.de